Das Hellwasser ist eines der älteren Altwasser in Helmlingen. Bereits auf dem Gemarkungsplan von 1862 ist es nicht mehr als Fließgewässer zu erkennen, sondern ist nur einseitig mit der Rench verbunden. Seit der Renchkorrektur in den 1930ern ist auch diese Verbindung verschwunden. Das Hellwasser ist schon lange nicht mehr besonders hell, denn seit kein Wasser mehr hindurchfließt, verschlammt es immer mehr. Ein großer Teil ist sogar schon verlandet, sodass das Hellwasser in das obere und das untere Hellwasser aufgeteilt ist. Die beiden Teile unterscheiden sich stark in ihrem Erscheinungsbild: Das Obere Hellwasser im Westen ist das gepflegtere von beiden, denn auf dem Unteren bildet sich im Sommer eine grüne Schicht aus der Wasserpflanze Entengrütze, sodass man vom Wasser kaum mehr etwas sehen kann, während auf dem Oberen nur mal See- oder Teichrosen wachsen. Das Altwasser befindet sich komplett im Naturschutzgebiet Hinterwörth-Laast und ist zusätzlich als Biotop ausgewiesen (Oberes, Unteres).
Das Herrenwasser ist ein langgezogener Altarm mit einer Fläche von ungefähr 0,6 Hektar, auf halber Länge befindet ich eine Brücke. Abgesehen von dem Hauptarm gibt es im Rheinwald in der Nähe einige Tümpel und eine generell sehr sumpfige Landschaft. Dies sind Überbleibsel alter Arme, die heutzutage zum Großteil verlandet sind. Der Hauptarm steht unter der Obhut des Angelvereins Helmlingen-Muckenschopf. Der Verein hat ehrenamtlich immer wieder für die Erhaltung des Gewässers gesorgt:
-1962 wird das Herrenwasser ausgebaggert. Dadurch fallen Kosten von rund 6750 DM und 800 ehrenamtliche Arbeitsstunden an.
-1997 wird das Herrenwasser mithilfe der Firma Krummholz entschlammt. Kosten von insgesamt 17000 DM fallen an.
-Seit jeher wird das Gewässer alle paar Jahre von dem Verein gereinigt, um ein übermäßiges Wachstum von Wasserpflanzen zu verhindern.
Für diese Taten hat der Angelverein hohen Respekt verdient. Sie sorgen langfristig für eine Erhaltung des Gewässers. Das hat sich geloht, denn das Herrenwasser ist heute mit zahlreichen Bänken und einem Unterstand ein beliebtes Angelgewässer und Erholungsgebiet.
Zu den Überresten des Herrenwassers gehören mehrere Biotope: Das Herrenwasser selbst, die Tümpel und Sümpfe im Wald und der Sumpf zwischen Rench und Herrenwasser
Dieses Altwasser besteht im Wesentlichen aus zwei breiten Armen, dem durchfließenden Mühlbach und einem künstlichen Kanal welcher im Jahre 1998 vom Angelverein Helmlingen-Muckenschopf angelegt wurde. Dieser Kanal verbindet das Ende des oberen Altarms mit dem Mühlbach und sorgt damit für eine reinigende Strömung, die die Wasserqualität verbessert und eine Verlandung des Gewässers verhindert. Das Judenloch selbst ist als gesetzliches Biotop eingetragen und weißt ein, für naturbelassene Altrheine typisches, schönes Landschaftsbild auf. Auf der Halbinsel, die in den oberen Teil des Judenloches hineinragt, befindet sich die „Entenhütte“, eine mietbahre Holzhütte, welche vom schon genannten Angelverein betrieben wird.
Die Rubenkopfkehle ist der flächenmäßig größte Altrhein Helmlingens. Ein Teil des Gewässers liegt auch auf Freistetts Gemarkung, wo es sich in zwei Arme aufteilt. Im Norden grenzt die Rubenkopfkehle an die Rheinwaldstraße, die zu Kieswerk und Baggersee führt. Mit letzterem ist das Gewässer durch einen Düker verbunden. Ein weiterer mittlerweile umspülter Düker, über den früher auch ein Weg geführt hat, befindet sich etwa in der Mitte der Rubenkopfkehle.
Für das Naturschutzgebiet Mittelgrund Helmlingen ist die Kehle die zentrale Achse. Sie ist die Lebensader für einige Sümpfe und Röhrichtgebiete in dem Gebiet. Auch unter der Bevölkerung ist sie das bekannteste Altwasser in Helmlingen.
Generell ist das Gewässer recht flach und strömungsarm. Lediglich im nördlichen Teil ist eine leichte Strömung erkennbar. Dies liegt an einem unterirdischen Rohr welches die Rubenkopfkehle mit dem Baggersee verbindet. Abgesehen davon befinden sich im Wasser auch einige kleine Quellen.
Vor ein paar Jahren hat sich das Bild des Altrheins stark verändert. Als Kompensation für die Erweiterung des Baggersees wurde er vom Kieswerk Helmlingen mithilfe eines Saugbaggers entschlammt. Ungefähr 5000m³ Sediment wurden entfernt um die Qualität des Gewässers zu verbessern. Auch Muscheln und weiße Seerosen wurden angesiedelt.
Ein kleiner Teil dieses Altwassers befindet sich auf Freistetter Gemarkung, der Großteil liegt allerdings auf dem Helmlinger Gewann „Fahrkopf“, welches zeitweise auch zu Offendorf gehört hat. Das Gewässer war einst Teil des Mühlbachs, er mündete hier in den Rhein. Dieser Bach wurde inzwischen allerdings kanalisiert und läuft heutzutage ein Stück hinter dem Rheindamm entlang und schließlich zusammen mit der Rench in den Rhein.
Das Fahrkopf-Altwasser ist der tiefste Altarm Helmlingens. Im südlichen Teil ist er mit dem Peterkanal verbunden, was für eine leichte Strömung sorgt. Hier befinden sich auch die tiefsten Stellen des Gewässers, das Gewässerbett ist in diesem Teil sehr kiesig. Im Norden wird der Arm allerdings sehr schlammig und flach.
Ähnlich wie einige andere Altarme ist auch das Fahrkopf-Altwasser nur schwer zu erreichen. Am leichtesten ginge es mit einem Boot, denn über die Verbindung zum Peterkanal kommt man problemlos auf das Gewässer. Sollte man kein Boot zur Verfügung haben, bleibt nur ein Marsch durch den Wald und die Sümpfe auf dem Fahrkopf. Der auf Karten eingezeichnete Weg in Richtung Zulauf ist nichts weiter als ein zugewucherter Trampelpfad. Hat man dessen Ende erreicht, ist es entweder möglich durch einen Sumpf zu marschieren, um das Ufer des Peterkanals zu erreichen oder man schlägt sich durch den dichten Rheinauenwald bis zum Steilufer des Altwassers.
Der gesamte Fahrkopf-Altarm selbst und ein Teil des ihn umsäumenden Waldes sind als staatlich geschützte Biotope eingetragen. (Gewässer, Wald)
Im Gewann „Gründe“ befinden sich zahlreiche Altwasser. Früher waren sie Arme der alten, „wilden“ Rench. Durch die Renchbegradigung von 1927-1929 wurde der Fluss allerdings stark verändert und zahlreiche Arme wurden vom Hauptstrom abgetrennt. Einige dieser Stücke wurden schließlich mit künstlichen Kanälen wieder mit der Rench verbunden, um sie vor einer drohenden Verlandung zu bewahren. Aufgrund ihres Standortes werden diese lokal gerne als „Renchgründe“ bezeichnet, offiziell ist dieser Name allerdings nicht.
Die Renchgründe bestehen aus einem kleinen abgetrennten Tümpel, vielen Schluten im nörlichen Teil, die die Rench mit dem Baggersee Helmlingen verbinden und zwei größeren Armen im Süden, die durch ein Sumpfgebiet voneinander getrennt sind. An ihren Ufern wächst oft Schilf, umgestürzte Bäume im Wasser bieten einen natürlichen Lebensraum für viele Tiere und die vielen kleinen Inseln geben einen malerischen Blick ab. Da sie direkt mit der neuen Rench verbunden sind, hängt ihr Wasserstand stark vom Wasserstand der Rench ab. Bei einem etwas höherem Wasserstand steht oft ein großer Teil des Waldes an den Ufern der Altarme unter Wasser. Er ist also noch heute ein recht naturnaher Auenwald.
Die Renchgründe sind definitiv ein wundervoller Anblicke und vermitteln noch heute ein Bild purer Natur. Dies bedeutet allerdings auch, dass sie nur schwer zu erreichen sind. Ein Fußmarsch durch den Wald ist nötig, einen richtigen, befestigten Weg zum Wasser gibt es nämlich nicht.
Die Renchgründe und das gesamte Gewann „Gründe“ gehören zum Naturschutzgebiet Mittelgrund Helmlingen.
Auf den Gewannen Beilenkopf und Salmenkopf befinden sich mehrere Altwasserarme. In der Gemarkung Helmlingen sind es im wesentlichen drei Arme die am Ufer der Rench zusammenführen und durch einen künstlichen Kanal mit frischem Renchwasser versorgt werden. Dies sorgt für eine konstante Strömung durch das Gewässer, die mal nach innen, mal nach außen fließt, als würde es atmen. Ein wirkliches Altwasser ist das Gewässer jedoch nicht, denn es wurde vor einigen Jahren künstlich durch Aufschüttung angelegt. Es ist also ein künstliches von Menschen angelegtes, inzwischen eingetragenes Biotop. Dies ändert allerdings nichts an der Schönheit des Gewässers. Große Pappeln umsäumen es, im Wasser befinden sich zahlreiche abgestorbene Silberweiden, Schilfröhricht wächst an den Ufern. Wenn man nicht weiß, dass es künstlich angelegt ist, fällt es auch nicht auf.
Die alte Rench ist das kleinste Altwasser der Gemarkung Helmlingen. Schaut man es sich heutzutage an, kann man kaum glauben, dass sich hier einst der Hauptarm der unbegradigten Rench befand. Seit der Begradigung des Flusses ist das Gewässer immer kleiner geworden und wird nur noch von einer Seite aus durch die Holzlach mit Wasser versorgt. Insgesamt ist es zwar immer noch recht lang gezogen, aber die Breite ist fast über die gesamte Strecke nicht größer als zwei Meter.
Trotz der kleinen Größe der alten Rench ist sie an sich ein schönes Biotop. An vielen Stellen haben sich Weiden und Schilf ausgebreitet und der Boden ist meistens sehr schlammig.
Dieser Altrhein war einst so groß, dass man gleich das ganze Gewann, in dem er lag, nach ihm benannt hat. Auf einigen alten Karten kann man sehen, dass er sogar schon im Gewann Woog anfing und sich schließlich bis auf Scherzheimer und Lichtenauer Gemarkung zog. Im Naturschutzgebiet „Lichtenauer Rheinniederung“ ist von ihm heute noch ein recht großer Arm übrig.
Auf der Gemarkung Helmlingens ist allerdings fast nichts mehr übrig. Lediglich den Staufersee und einige Schilfgürtel gibt es noch. Neben dem Staufersee befand sich bis vor ein paar Jahrzehnten ein kleines Altwasser mit dem Namen „Hamm“, ebenfalls ein Überbleibsel des einst großen Altarms. Leider wurde der Hamm in den 1970ern teilweise mit Bauschutt zugeschüttet woraufhin er schließlich verlandete.
Noch heute kann man im Grünwald die Spuren des einstigen Gewässers sehen. Das Gebiet liegt allgemein recht tief und im Gelände kann man an einigen Stellen alte Wasserläufe erkennen.
Hinweis: Das erste Bild von Links zeig den Hamm, die beiden anderen den damals noch sehr großen Altrhein vor dem zwanzigsten Jahrhundert. Die blauen Punkte sind Orientierungshilfen.