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Holzlach Molkereigraben Altrheinzug Rh.-seitenkanal Fünfheimburg.-
waldgraben

Fließgewässer

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Rhein

Der bei weitem größte Fluss auf der Gemarkung Helmlingens ist der Rhein. Er stellt die westliche Grenze des Dorfes dar.
Schon immer war der Rhein die prägende Naturgewalt in Helmlingen. In den vergangenen Jahrhunderten hat er durch Hochwasser immer wieder das Dorf überflutet. Einige dieser Hochwasser waren so verhehrend dass sie ganze Häuser und Weiler mitgerissen haben.
Die andere Seite der Medaille waren der Fischfang und das Rheingold. Über Jahrhunderte hinweg war Helmlingen darauf als Haupteinnahmequelle angewiesen.
Heutzutage ist von diesen Dingen aufgrund der Rheinbegradigung des 19. Jahrhunderts nichts mehr zu sehen. Der Fischfang und das Goldwaschen als Hauptberufe sind, genauso wie Hochwasser die bis ins Dorf hineinlaufen, verschwunden. Lediglich die vielen Altrheinarme in Helmlingen erinnern an den einst so wilden Strom. Wer heutzutage hier an den Rhein geht, tut das nicht, um Gold zu waschen, sondern meist um dort seine Freizeit zu verbringen. Die Rheindämme sind beliebte Lauf- und Fahrradwege.

Rench

Die Rench ist nach dem Rhein der größte Fluss in Helmlingen. Sie entspringt etwa 55 km flussaufwärts bei Bad Peterstal-Griesbach im tiefsten Schwarzwald und fließt bei Helmlingen in den Rhein. Bei Renchen-Erlach teilt sie sich in Flutkanal und alte Rench auf und bei Memprechtshofen führen die beiden Gewässer wieder zusammen. Leider gibt es ab hier gar keinen natürlichen Abschnitt mehr, was bedeutet, dass die Rench bei Helmlingen seit der Begradigung zwischen 1936 und 1953 ein unschöner, viel zu breiter Kanal ist. Das Ufer im Rheinwald ist zwar dicht bewachsen, aber selbst dort ist die Rench kanalisiert und durch Steine befestigt. Im offenen Feld ist die Rench zusätzlich zwischen zwei etwa 70 m voneinander entfernten Dämmen eingepfercht. Während die Wiesen, die sich zwischen der Rench und den Dämmen befinden, im Frühjahr beim Hochwasser gerne mal komplett unter Wasser stehen, führt der Fluss im Spätsommer meist nur noch so wenig Wasser, dass sich sogar schon einige Inseln bilden.
Vom ursprünglichen Verlauf der Rench ist heute nicht mehr viel zu erkennen, lediglich das Waldstück zwischen den Gewannen Gayling und Appenwörth/Plon lässt den alten Verlauf erahnen. In den vergangenen Jahren sind glücklicherweise Pläne aufgekommen, die Rench mehr oder weniger in ihre ursprüngliche Form, wie sie vor der Begradigung war, zurückzubauen (ABB-Artikel). An einigen Abschnitten ist dies bereits erfolgt, doch der Unterlauf zwischen Helmlingen und Memprechtshofen wird wahrscheinlich noch einige Jahre so unschön bleiben müssen, da die Planungen noch in den Kinderschuhen stecken.

Mühlbach

Der Mühlbach ist ein ungefähr 27 Kilometer langer Bach, der bei Willstätt von der Kinzig abzweigt und beim Beilenkopf nahe Helmlingen in den Rhein fließt.
Im Gewann Kälberwörth trifft der Bach auf die Gemarkung Helmlingen. Er durchfließt den Kälberwörth und befindet sich danach für eine Weile auf Freistetter Gemarkung. Beim Mittelgrundköpfle trifft der Bach dann schließlich wieder auf die Gemarkung Helmlingen. Von hier aus zieht er sich als Kanal nach Norden weiter durch die Gewanne Fahrkopf, Rubenkopf, Salmenkopf und Beilenkopf wo er schließlich das Gebiet des Dorfs verlässt.
Generell kann man den Mühlbach in alt und neu aufteilen. Bis zum Fahrkopf hat der Bach einen relativ natürlichen Verlauf. Einst floss er hier nämlich in den Rhein. Das Altwasser, welches sich heutzutage auf dem Fahrkopf befindet, war einst seine Mündung. Der neue Teil ist von ca. 1960 bis 1970 gebaut worden und fließt als gerader Kanal bis zur Renchmündung und dort dann in den Rhein.
An sich ist der Mühlbach ein recht schönes Gewässer, vor allem in dem alten natürlichen Teil. Dort hat er für die Bildung einiger Sümpfe und Schilfgürtel gesorgt. Aber auch der neue Kanal ist ökologisch relevant. Dieser fließt nämlich beim Rubenkopf durch das Judenloch, welches so vor einer Verlandung bewahrt wird.

Rheinniederungskanal

Beim Rheinniederungskanal handelt es sich um einen insgesamt 32 Kilometer langen, künstlichen Kanal, der in Freistett vom Mühlbach abzweigt und bei Wintersdorf im Rhein endet. Er wurde 1960 erbaut.
Auf Helmlingens Gemarkung durchfließt der Kanal das obere Hellwasser und durchquert anschließend den unteren Gayling bis zur Rench. Hier wird er unterirdisch unter der Rench hindurchgeführt, wonach er durch die Gewanne Appenwörth und Auschlucht bis zur Au fließt. Hier fließt die Holzlach in den nun breiteren Kanal. Danach fließt er durch das Gewann Woog und den Grünwald, wo er schließlich Helmlingen verlässt.
Obwohl der Rheinniederungskanal komplett künstlich und an vielen Stellen gepflastert ist, ist er an den meisten Orten des Dorfs doch ein recht schöner Anblick. In seinem klaren, schwach fließenden Wasser wachsen viele Wasserpflanzen und an seinen Ufern wachsen vielerorts Schilfgürtel, welche als Biotope ausgewiesen sind.

Holzlach

Dieser kleine Bach hat viele Namen. Hirschebächel, Holzlach und Wooggraben sind nur ein paar Beispiele. Aus Einfachheit wird hier nur der offizielle Name Holzlach verwendet.
Die Holzlach kommt von Osten her aus Muckenschopf nach Helmlingen. Sie durchquert die Gewanne Obermättle und Hirschach als meist trockener Graben. Ab der Halbmatt teilt sich der Bach in zwei Arme. Einer kann als Altwasser klassifiziert werden, da hier einst die Rench floss. Er führt in die Nähe des heutigen Renchufers, wo er schließlich in einer Verlandungszone endet. Generell befindet sich auch in diesem Arm nicht das ganze Jahr über Wasser. Meistens besteht er aus kleinen, separaten Tümpeln.
Der zweite Arm fließt über die Halbmatt, danach durch den Auwald und letztendlich in der Nähe der Rhein-Rench Halle in den Rheinniederungskanal. Dieser Arm ist der einzige der Holzlach, welcher permanent strömendes Wasser führt. Dies lässt auf Quellen im Auwald schließen, da die Strömung ab dem Wald beginnt.
Aus ökologischer Sicht ist der Bach sehr wichtig. Er ist die Lebensader mehrerer, staatlich eingetragener, Biotope. Meistens handelt es sich bei diesen Biotopen um Schilfgürtel und Feldgehölze am Ufer der Holzlach, aber auch einige kleine Waldgebiete, durch die der Bach fließt, sind eingetragen.

Molkereigraben

Beim Molkereigraben handelt es sich um einen kleinen Wassergraben der hinter den Häusern der Schulstraße beginnt. Er zieht sich bis zur Firma Bickel Tec als kleiner betonierter Regenwasserkanal wo er dann unterirdisch weitergeführt wird. Neben dem Bickelweiher endet dieser Tunnel schließlich wieder und der Molkereigraben läuft als kleines, schlammiges Rinnsal weiter durch die Gewanne Dörnau und Bauersmatt und überquert nahe des Renchdamms die Grenze zur Gemarkung Scherzheim wo er letztendlich in den Rheinniederungskanal mündet.
Da lediglich Grund- und Regenwasser in den Graben geleitet werden kann man beim Molkereigraben nicht von einem echten Bach reden. Er ist viel eher ein kleines Rinnsal mit wenig Wasser und viel Morast. Erst ab dem Gewann "Bauersmatt" wird der Graben wasserreicher. Doch selbst hier ist nur bei wirklich starkem Regen eine ernsthafte Strömung wahrnehmbar.
Im Gewann Dörnau wächst neben dem Molkereigraben viel Schilf, Springkraut und Brennnesseln. Dieser Heckengürtel ist ein staatlich geschütztes Biotop.

Altrheinzug

Beim Altrheinzug handelt es sich um einen künstlichen Kanal, welcher in Helmlingen neben der Rench an einem Düker entspringt. Er wird auch als "Großer Kanal" bezeichnet. Er zieht sich dann nach Norden und verlässt die Gemarkung Helmlingen beim Wörthfeld. Insgesamt ist er ungefähr fünfeinhalb Kilometer lang. Seinen Namen hat er von den Altrheinen, welche er bei Grauelsbaum durchfließt.
Ähnlich wie beim Rheinniederungskanal ist das Wasser des Zuges recht klar und langsam fließend. Die Schilfgürtel, welche sich an beiden Ufern befinden sind zwar als Biotop ausgewiesen, allerdings ist das Gewässer an sich sehr steril, eigentlich sogar noch steriler als der Rheinniederungskanal. In diesem wachsen wenigstens noch reichlich Wasserpflanzen und Algen, während der Altrheinzug schon seit einigen Jahren, praktisch, tot ist. Dies liegt an der Abtrennung des Kanals von dem Baggersee Helmlingens, einst waren diese nämlich verbunden.Derzeit ringt der Angelverein Lichtenaus deshalb um eine Wiederöffnung dieser Verbindung. Dies kann im einem BO-Artikel nachgelesen werden: https://www.bo.de/lokales/achern-oberkirch/lichtenauer-angler-ringen-weiter-mit-behoerden

Rheinseitenkanal

Der Rheinseitenkanal ist ein Rheinnebenfluss, der sich durch zahlreiche Altarme zieht, um diese mit frischem Wasser zu versorgen. Er beginnt bei Auenheim und mündet nahe Helmlingen in den Peterkanal. Der Peterkanal selbst mündet schließlich ein paar hundert Meter weiter in den Rhein. Insgesamt ist der Rheinseitenkanal ungefähr 18 Kilometer lang.
Ein kleiner Abschnitt des Rheinseitenkanals und ungefähr die Hälfte des Peterkanals liegen auf Helmlinger Gemarkung. Während der Peterkanal ein oft genutzter Wasserweg für Schiffe und Boote ist, ist der Rheinseitenkanal vor allem bei Paddlern wegen seiner recht starken Strömung und schönen Natur sehr beliebt.
An sich sind beide Kanäle ökologisch recht relevant. Beide versorgen Altwasser und beide haben mehrere Biotope an den Ufern.

Fünfheimburgerwaldgraben/Schwarzwasser

Der Fünfheimburgerwaldgraben wird auch manchmal als Schwarzwasser bezeichnet. Er ist ein teils verlandeter Wassergraben im namengebenden Fünfheimburgerwald. Er läuft an den Grenzen beider Exklaven Helmlingens vorbei. Er ist durch die Begradigung des nahen Schwazbachs im Jahre 1818 entstanden. Am südlichen Ende teilt er sich in zwei Arme auf. Einer läuft weiter nach Süden, der andere läuft nach Westen an der Grenze der südlichen Exklave entlang. Der westliche Arm ist fast komplett verlandet, lediglich ein paar Tümpel liegen noch in dem alten Grabenlauf. Der Hauptarm führt nicht ganzjährig Wasser, änlich wie die Holzlach. Ferner gehören zwei kleinere Wassergräben zu dem Hauptgraben welche die Grenzen der nördlichen Exklave Helmlingens darstellen. Auch sie führen nur periodisch Wasser. Einige alte Wehre befinden sich entlang des Grabens. Sie können zur Überquerung genutzt werden. Der Hauptarm an sich ist wohl einer der naturnahsten Gewässerläufe Helmlingens. Er zieht sich durch Wälder und Wiesen, hat einen oft stark kurvigen Verlauf und hat auch viele kleine Sümpfe an seinen Ufern entstehen lassen. Dies ist wohl auf die große Entfernung zu den nächstgelegenen Dörfern zurüchzuführen.