Im Gewann Dörnau siedeln einige Jungsteinzeitmenschen.
Das Gewann Stein ist von Provinzial-Römern besiedelt. Mehr Informationen: Zeitschrift „Die Ortenau“, Ausgabe 1975, online verfügbar.
- Mittelalter -
Auf der heutigen Helmlinger Gemarkung gehören „2 Hufe“ zum Ulmer Klosterhof in Schwarzach.
Ersterwähnung des Dorfes „Helbingen“ im Zuge einer Verpfändung. Das Dorf gehört damals zum Amt Lichtenau der Herrschaft Lichtenberg.
Bewohner von Helmlingen und den Nachbarorten überfallen einen Zoller'schen Warenzug.
Durch eine Heirat entsteht die Grafschaft Hanau-Lichtenberg, zu der Helmlingen ab sofort gehört. Sie ist namensgebend für das Hanauerland.
Die Dörfer „Heylbelingen“ und Muckenschopf sind Waldgenossen am Fünfheimburgerwald.
- Frühe Neuzeit -
Entwicklung eines größeren Güterkomplexes aus dem herrschaftlichen Ackerhof.
Beteiligung der Bewohner am Sturm auf das Kloster Schwarzach während dem Bauernkrieg.
Balthasar Marsteller erwirbt den Gütekomplex in Helmlingen. 1567 erwirbt ihn jedoch wieder die Herrschaft.
Erstmalige Erwähnung einer „... heilige capell zu Helblingen ...“
Der Junker Hans Ludwig Zurger ist bis 1605 im Besitz des Güterkomplexes.
Im Dreißigjährigen Krieg fliehen die Helmlinger mehrmals auf die Rheininseln. Landvogt Reinhard von Schauenburg stationiert in Helmlingen 35 Mann zur Verstärkung der Hanauer Rheinwache während einem Hochwasser. Während dem Hochwasser wird die Siedlung Gugelingen (vermutlich im Gayling gelegen) für immer von den Fluten mitgerissen. Auch die Siedlung Hirschach wird im Krieg völlig zerstört. Von 1635-1637 wütet die Pest im Hanauerland.
Auch 22 Jahre nach Ende des Krieges sind noch 12 Höfe verödet.
Helmlinger müssen bei Schanzarbeiten bei Söllingen helfen.
Die Gemarkungen Helmlingen und Muckenschopf werden wegen Streitigkeiten um den Fünfheimburgerwald vom Gericht Lichtenau abgetrennt. Bis zu diesem Jahr waren Helmlingen und Muckenschopf sogar eine Gemeinde, aber auch diese wurde aufgelöst.
Der Gutshof in Helmlingen geht in den Besitz der Familie Gayling von Altheim über.
Der große Rheinarm um den Wörth wird durch einen Damm vom Hauptstrom abgetrennt. Das Gewann „Altrhein“, heute zum Großteil im Grünwald, entsteht.
Das Amt Lichtenau fällt mit Helmlingen nach dem Aussterben der Grafen von Hanau durch Erbschaft an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt.
Vertrag mit der Freistetter-Holtz-Flotz-Kompagnie über einen Floßkanal bis in den Rhein bei Helmlingen, das Projekt scheitert jedoch.
Helmlingen und Muckenschopf trennen sich. Zuvor bildeten die Dörfer gemeinsam einen Stab.
- Moderne -
Aufteilung des Fünfheimburgerwaldes. Helmlingen und Muckenschopf erhalten gemeinsam 194 Morgen.Helmlingen verliert wegen dem Frieden von Luneville das Gewann „Fahrkopf“ an Offendorf.
Bau der „Freistetter Geraden“ im Zuge der Rheinbegradigung nach den Plänen Johann Gottfried Tullas. Dadurch werden zwar Hochwasser eingedämmt und die Malaria in der Region beseitigt, jedoch sinkt der Grundwasserspiegel stark.
Gründung der Bürgerwehr unter Hauptmann Gottfried Feßler.
Der Zwölfjährige Adam Kautz bricht beim Schlittenfahren auf einem Althrein ins Eis ein und ertrinkt.
Michael Staufer fällt beim Steine-Verladen im Beilenkopf in den Rhein und ertrinkt.
Am 17. Juli zieht ein besonders starkes Unwetter über Helmlingen.
Bau des heutigen Rathauses.
Große Hochwasserkatastrophe, bei der mehrere Häuser beschädigt oder komplett mitgerissen werden.
Helmlingen kauft die rechtsrheinischen Gebiete der Gemeinde Offendorf, also den Fahrkopf. Mehr Informationen: Zeitschrift „Die Ortenau“, Ausgabe 1989, online verfügbar.
Erstmals wird in Helmlingen ein Kindergarten eröffnet.
Eröffnung der Bahnstrecke von Kehl nach Bühl, im Volksmund besser als Entenköpfer bekannt. Die Bahnstation Helmlingen-Muckenschopf befand sich dort, wo heute der Landgasthof Ratz ist.
Das alte Wappen (ein Gänsefuß) wird durch das neue Wappen, das einen Hirschkopf zeigt, ersetzt.
168 Männer ziehen in den Ersten Weltkrieg, davon sind 42 gefallen und 4 als vermisst erklärt worden.
Die Helmlinger Bevölkerung wird im Zuge des Zweiten Weltkrieges nach Lauf am Rande des Schwarzwaldes evakuiert. 220 Helmlinger sind damals in den Krieg gezogen, von denen 59 fielen und 12 als vermisst gelten.
Französischer Artilleriebeschuss. 3 Bewohner werden getötet und ein Haus zerstört. Am 14. April marschieren die Franzosen ein.
Nach der Auflösung des Deutschen Reiches wird Helmlingen in das neue Bundesland (Süd-)Baden der späteren BRD eingegliedert.
Die drei Bundesländer im Südwesten werden nach einer Volksabstimmung zu Baden-Württemberg vereinigt. In Südbaden sind 60 % der Stimmen dagegen.
Bau der heutigen Kirche.
Im Appenwörth errichtet die Gemeinde eine große Streuobstwiese für Apfelbäume.
Bau des neuen Schulhauses.
Bau der Friedhofskapelle.
Bei einem Bürgerentscheid sind 67 % der Helmlinger für einen Anschluss an den Ortenaukreis.
Der Personenverkehr auf der Bahnstrecke bei Helmlingen wird eingestellt und durch Busverbindungen ersetzt.
Das erste moderne Neubaugebiet Am Stein entsteht in Helmlingen.
Bau der Rhein-Rench-Halle (damals nur „Mehrzweckhalle“).
Fertigstellung der heutigen Rheindämme und Staustufen am Oberrhein. Auch der Mühlbach wurde bei den Umbaumaßnahmen umgeleitet.
Helmlingen wird Teil der neu gegründeten Stadt Rheinau, nachdem die Altgemeinde bereits 1974 in Freistett eingegliedert wurde.
Die Filiale der Volksbank Bühl (Schulstr. 8) schließt.
Die Metzgerei Kautz (Dorfstr. 121) schließt.
Die Filiale der Sparkasse Hanauerland (Dorfstr. 65) schließt.
Durch großen Widerstand in der Bevölkerung werden die Pläne zu einem zweiten Baggersee im Gayling auf Eis gelegt.